Nachdem ich 2011 das letzte mal auf dem BMW Bikermeeting war, gab es dieses Jahr die Überlegung dort nochmal hinzufahren. Auch wollte ich nochmal einen kleinen Urlaub dranhängen, da der Haupturlaub dieses Jahr nicht so toll war.
Als das Programm veröffentlicht wurde und ich gesehen habe, dass für einen Abend im Festzelt die Münchener Zwietracht gebucht war, gab es noch einen Grund mehr dort hinzufahren. Die Band kannte ich von unserem letzten Besuch des Oktoberfests 2018. Dort gefiel mir die Musik sehr gut. Von Pop bis Rock – alles dabei.
Der Termin war der 05. bis 07. Juli 2019 in Garmisch. Auch immer wieder eine Reise wert.
Ich wollte aber die An- und Abfahrt etwas gemütlich machen und plante noch den Donnerstag und Montag für die An- und Abfahrt dazu.
Der Wetterbericht wurde schon Tage vor der geplanten Abreise genaustens beobachtet. Dabei stellt man fest, dass jeder Wetterbericht der einschlägigen Internetportale andere Daten angibt. Generell sollte es ein sonniges Wochenende werden mit evtl. ein paar Schauern oder Gewitter.

Die Routen habe ich am PC geplant und so kam für die Hinfahrt eine Übernachtung im Altmühltal heraus. Das Hotel hatte noch freie Zimmer und als fest stand, dass ich nach Garmisch fahre, buchte ich das Zimmer.
Los ging es am Donnerstag. Der erste Teil der Anreise führte über die Autobahn bis Hessen. So waren schonmal gut 200 Km abgespult. Ab Butzbach an der A45 führte der Weg durch den Vogelsberg, Rhön, Spessart, Maintal in das Altmühltal. Dieses kannte ich noch stellenweise von der diesjährigen Urlaubstour. Auch diesmal stellte ich fest, dass es dort recht schön ist, aber gastronomisch eine Flaute herrscht.  Am Nachmittag kam ich in Möhren bei Treuchtlingen im Hotel an. Es war ein kleines Hotel in einem ehemaligen Gasthof. Geführt von einem Ehepaar. Es war alles recht einfach, aber sauber und für eine Übernachtung vollkommen ok. Dazu gehörte ein uriger Biergarten, der sich bei diesem schönen Wetter auch abends anbot. Es gab Kleinigkeiten vom Grill, oder kalte Wurst- oder Käseplatten.
Nach einem leckeren Frühstück machte ich mir auf die letzten gut 200 Km nach Garmisch. Geplant war, dass ich mittags da bin, um auf dem Campingplatz einen guten Platz zu bekomme. Die Fahrt an diesem Freitag war schön. So ging es immer südlich am Ammersee vorbei nach Garmisch. Um Garmisch herum füllten sich die Strassen mit immer mehr Motorrädern. Auf dem Festivalgelände angekommen wurde man auf den Campingplatz geleitet. Ich hatte Glück und bekam einen guten Parkplatz und ganz in der Nähe konnte ich auch mein Zelt aufschlagen. Die Sanitäreinrichtungen wurde für dieses Event extra aufgebaut in Containern. Auch diese waren recht nah am Zelt. Nach dem Zeltaufbau und häuslicher Einrichtung zog ich mir normale Kleidung an und ging auf das Festivalgelände.
Es war noch recht ruhig aber füllte sich nach und nach. Ich machte einen Rundgang. Dabei begann gerade die erste Stuntshow. Viele Aussteller präsentierten in Zelten ihre Produkte und Reisen. BMW selber hatte große Zelte wo die gesamte Motorradflotte und Kleidung ausgestellt wurde. Auch wurden viele Merchandisingprodukte verkauft. Gefühlt hatte jeder 2. ein T-Shirt mit der Beschriftung des diesjährigen Meetings an. Der Rest ein T-Shirt eines der letzten Jahre. Es gab ausreichende Versorgung mit Essen und Trinken. Überwiegend bayerische Schmankerl.
Auch dieses Jahr wurden am Freitag- und Samstagabend ein BMW Motorrad verlost. Dazu musste man allerdings pro Los 5 € zahlen. Die Auslosung begann um 20 Uhr im großen Festzelt. Bis dahin traf ich noch Klaus vom GS-Stammtisch Köln. Wir saßen am Nachmittag noch in einem Biergarten. Vor dem Gang ins Festivalzelt holte ich mir noch ein Sauensemmel. Im Zelt nachher habe ich mich auf Radler und Bier beschränkt. Zur Verlosung trafen wir uns wieder und gingen bei der Verlosung leider leer aus. Danach begann die Münchener Zwietracht mit der Musik. Ich blieb bis nach Mitternacht im Zelt. Nach der Band spielte noch ein DJ Musik. So langsam leerte sich das Zelt und man konnte auf dem Gelände noch andere Konzerte besuchen bevor man sich in sein Zelt legte.

Leider wurde es in der Nacht recht kühl. Ich hatte keine andere Jacke mit als meine Motorradjacke. Diese zog ich an und konnte auch noch was schlafen. Um 7 Uhr war aber Schluß mit Schlaf. Es war ein sonniger Tag und im Zelt taghell. Nach einer Dusche machte ich mich auf zum Frühstück. Auch hier war für alles gesorgt. Ich kaufte mir allerdings nur einen Kaffee und setzte mich in den Biergarten des Biker-Stadl´s.

Um kurz vor 9 Uhr ging ich zum Infostand der Stadt Garmisch. Im Rahmen dieses Festivals gab einige besondere Angebote rund um Garmisch. So buchte ich ein Ticket für die Garmisch-Classic Rundfahrt. Dies beinhaltet eine Fahrt mit der Zugspitzbahn zur Kreuzeck-Alpspitzbahn. Von dort in die Gondel und auf den Osterfeldkopf hochfahren. Hier gibt es die Aussichtsplattform „Alpspix“. Oben im Restaurant machte ich ein bayerisches Frühstück. Weißwurst mit Brezn. Allerdings ohne Bier. Von hier ging es mit der Hochalmbahn zur Hochalm. Es folgte ein ca. 30 minütiger Fussweg zur Kreuzeckalm. Ab hier ging es mit der Kreuzeckbahn wieder ins Tal zum Bahnhof. Und nach ein paar Minuten mit der nächsten Bahn war ich wieder am Hausberg. Es war 12 Uhr und ich ging direkt auf den Campingplatz und zog mir die Motorradsachen an.
Es folgte eine schöne Tour durch das Alpenvorland. Nachdem ich die ersten 15 Km raus aus Garmisch geschafft hatte wurde es angenehmer auf den Strassen. Ich fuhr die kleine Privatstrasse durch die Jachenau und machte am Gasthof Jachenau eine Mittagspause. Käsespätzle. Gestärkt führte der Weg Richtung Bad Tölz und weiter zum bekannten Cafe Winkelstüberl . Hier gab es schon frischen Zwetschgendatschi mit Sahne. Sehr lecker.
Weiter am Achensee vorbei durch die Privatstrasse Vorderriß. Kurz vor Garmisch zog sich der Himmel verdächtig zu. An einer Tankstelle machte ich Halt und zog mir die Regenhose an. Der erste Regenschauer war da. Ein bisschen gewartet aber ohne großen Erfolg. Genau vor mir fuhr eine Gruppe der Testfahrer von Garmisch her. Ich hängte mich dran, denn diese wollten auch nach Garmisch zurück. Und tatsächlich war das eine gute Idee, denn der Tourguide hatte eine nette Abkürzung um dem ganzen Verkehr in Garmisch aus dem Weg zu gehen. Doch es begann noch kräftiger zu regnen. Die ersten kleinen Äste und Blätter lagen schon auf der Strasse. An einer Tankstelle bogen die Testfahrer ab. Kurz danach machte ich auch einen Halt unter einem Vordach eines Geschäfts. Es entstand ein kräftiges Gewitter. Rettungswagen und Feuerwehr fuhren durch den Ort. Ich hatte eigentlich nur noch 2 Km zum Zeltplatz, dachte mir aber, dass es nicht gut ist im strömenden Regen mit komplett nasser Kleidung ins Zelt zu gehen. Nach einiger Zeit ließ der Regen auch nach und ich kam trocken im Zelt an. Natürlich war genug Wasser in den Klamotten. Ich packte die Sachen in eine Ecke vom Zelt und machte mich fertig für den Abend im Festzelt. Es war mittlerweile 19 Uhr.  Auf dem Weg in Festzelt lachte mich noch ein Stück Pizza an.

Auch am 2. Abend gewann ich kein Motorrad. Die Band an diesem Abend war Gerry & Gary. Hat mir diesmal leider nicht gefallen. Es wurde nur 80er Jahre Musik gespielt. Überwiegend Pop. Ich verließ das Zelt schon um 23:30 Uhr und machte noch die Runde in ein anderes Zelt. Dieser Abend war sehr viel kühler als davor. In meinem T-Shirt bleib ich nicht mehr lange draußen. Also ab ins Zelt. Wieder warm angezogen und eingeschlafen.

Am Sonntag war schon ab 6 Uhr viel los auf dem Campingplatz. Leute liefen umher, quatschten, oder man hörte das Geklapper der Zeltstangen. Viele Teilnehmer bauten früh ihre Zelte ab, um sich teilweise auf eine lange Rückreise zu machen. Es waren Teilnehmer aus ganz Europa und der Welt da.
Als ich das Zelt aufmachte sah ich schon den bewölkten Himmel und es sah aus, als ob es gleich anfängt zu regnen. Das Zelt war außen komplett nass. So zog ich mich auch an und räumte das Zelt leer um es anschließend abzubauen. Den Schlafsack und Isomatte ließ ich in Garmisch. Diese hatten ihren Dienst quittiert und lohnten sich nicht mehr mit nach Hause zu nehmen. Da muss ich mir für das nächste mal was neues kaufen.
Um 7 Uhr saß ich auf dem Motorrad und genau jetzt begann es zu regnen. Einerseits gut, dass ich noch im trockenen das Zelt packen konnte, andererseits genau bei der Fahrt Regen zu haben ist auch nicht schön. Ich fuhr bis Grainau und stellte mich unter ein Vordach eines Geschäfts. Es blitzte und donnerte. Ich wollte das Gewitter abwarten, aber es entwickelte sich zu einem Dauerregen. Es fuhren viele Biker vorbei. Ich hatte eigentlich viel Zeit, denn meine Route für diesen Tag war nur 330 Km lang und das Navi zeigte mir eine Ankunftszeit von 13 Uhr im Hotel nähe Pforzheim. Irgendwann fuhr ich doch im Regen los. Ich wollte eigentlich noch über das Hahntenjoch gefahren sein, jedoch habe ich es bei diesem Wetter ausgelassen. Der Weg führte mich Richtung Allgäu. In Füssen machte ich in einem netten Cafe in der Fußgängerzone eine Pause. Am Wochenende wird hier ein Frühstücksbuffet angeboten. Davon machte ausgiebig gebrauch und wartet ab, wie sich das Wetter entwickelt. Und tatsächlich hörte es auf zu regnen und ich fuhr weiter. Die Sachen trockneten langsam wieder und das Kurvenfahren machte wieder Spaß. Zur Mittagszeit sah ich nochmal vor mir auf der Strecke eine große dunkle Wolke. Zufällig fuhr ich gerade in einen etwas größeren Ort ein (Bad Schussenried), und  machte eine Tankpause. Dabei fragte ich nach einem Cafe im Ort. Mir wurde eins genannt und ich parkte gegenüber unter einem Vordach eines Geschäfts. Es dauerte keine Minute, nachdem ich das Cafe betreten hatte da kamen Sturzbäche vom Himmel. Meine Pause dauerte hier 1,5 Stunden. Danach konnte ich aber auf trockenen Strassen zum Hotel fahren.  Durch die ganzen Regenpausen kam ich doch erst um 18 Uhr im Hotel an.
Ich war mitten in Schwaben / Baden. Heimsheim im Hotel Hirsch . Der Chef bot mir für das Motorrad eine Garage an. Auf dem Zimmer sortierte ich erstmal die nassen Klamotten und nahm eine Dusche. Auch konnte ich hier im Hotel das Handy und Headset laden. Ein kleiner Rundgang im Ort folgte und dann besuchte ich das Restaurant des Hotels. Ich aß eine kleine Portion hausgemachte Maultaschen mit Kartoffelsalat und danach noch ein Wildschweinsauerbraten. Alles sehr lecker. Ich hatte einiges an Schlaf nachzuholen. So war ich nicht mehr lange wach und nickte auch schon vor dem Fernseher ein.
Ich schlief bis 8 Uhr am Montag durch und ging zum Frühstück. Danach Sachen packen und bei gutem Wetter auf die letzte Etappe nach Hause. Auch diese Tour führte mich auf mit schönen Landstrassen durch Schwaben, Baden, Pfalz. Ich kam zufällig an Stellen vorbei, die am Wochenende für Motorräder gesperrt sind. Aber heute am Montag durfte ich hier fahren und es war sehr leer. So konnte ich die vielen Kurven genießen. Erst in Bad Kreuznach fuhr ich auf die A61 bis nach Hause.